Geschichtliche Meilensteine der Burg Stein

Vor 1000

Für diese Zeit liegen keine belegbaren Unterlagen vor. Als gesichert gilt jedoch, dass bereits die erste Ritterkapelle dem Rodungsheiligen St. Michael geweiht war. Dieser trat bei der Christianisierung oft an die Stelle der germanischen Gottheiten Wodan und Donar. Es spricht einiges dafür, dass es an dieser Stelle bereits einen Turmhügel zur Sicherung der Via Imperii (Handelsstraße von der Ostsee nach Rom) gab.

1028

Der Ort Stein wird zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde erwähnt, in der der Walpote Reginold Teile seines Besitzes dem Bamberger Erzbistum übereignet.

1342

Die Hirschberger, die vom Bamberger Erzbischof als Lehensherren eingesetzt waren, erhielten die Burg als erblichen Besitz und bauten sie aus.

1363

Der Ritter Rüdiger von Sparneck wird neuer Burgherr. Er erweitert die Burg und errichtet eine Kapelle, deren Mauerreste noch am östlichen Rand der Burganlage zu erkennen sind.

1485

Fritz von Sparneck wendet sich gegen Otto von Bayern, dieser besetzt Stein und nimmt den Sparnecker gefangen. Um wieder frei zu kommen muss er seinen Anteil an den Bayern verkaufen.

1495

Nach zähen Verhandlungen verkauft Otto seinen Anteil für 3000 Gulden an den Markgrafen von Brandenburg, dieser unterstellt den Besitz der Hauptmannschaft Kulmbach.

1529

Reformation

1684

Markgraf Christian Ernst verkauft das Schlossgut an die Bewohner der Umgebung und an den Hauptmann Baßler, den bisherigen Pachtmann. 40 Tagewerk Grund gehen an einen Hans Ackermann.

1686

Amtmann Johann Jakob Baßler ließ die erhaltenen Gebäudeteile der Burgruine in die Kapelle St. Michael umbauen. Der Rest der Burganlage war dem Verfall preisgegeben.

1693

Die Burgkapelle Stein wird als Filialkirche geführt, in der auf Befehl des Markgrafen alle vier Wochen ein Gottesdienst abzuhalten war.

2011

Diese Kirchenpostille wurde 2011 in einem stark beschädigten Zustand in der Burgkapelle aufgefunden und der Universität Bayreuth zur Begutachtung vorgelegt. Es stellte sich heraus, dass von dieser Ausgabe nur noch vier Exemplare bekannt sind, und dass die in Stein gefundene, die inhaltlich noch umfangreichste Ausgabe ist. Die Freunde der Burgkapelle ließen das wertvolle Buch aus dem Jahr 1588 von Johannes Brenz (Stadthalter Luthers in Süddeutschland) mit der finanziellen Hilfe von Sponsoren aufwendig restaurieren. Wegen des hohen Seltenheitswerts wird die Postille nicht in der Burgkapelle ausgestellt, sondern an einem sicheren Ort verwahrt.

Das Interieur der Burgkapelle St. Michael

Kirchenpostille – Herausgeber: Johannes Brenz – Ausgabe von 1588
Epitaph für den Sohn von Johann Jakob Baßler aus Basel († 1668) über der Kanzeltreppe
Die Orgel, ein Werk des Münchener Orgelbauers Maerz, wurde 1847 für das Presbyterium (evangelischen Mädchengymnasium) in Feldkirchen erbaut und 1886 von der Firma Steinmeyer nach Stein umgesetzt.